Herr Schöpflöffel, bitte in den OP

  • Erste Hilfe an einem Küchenpatienten


    Neulich, ich bereitete eine Bolognese zu, lief mein emotionales Fass über, und der wackelnde Schöpflöffel, den ich schon länger im Auge hatte, war nun fällig.

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    Schon länger habe ich seine wackelnde Instabilität erduldet. Ich kann mich aber auch schwer von liebgewonnen Gegenständen trennen. Wenn er nicht wackelt, liegt er griffig in der Hand, mit Holzgriff und die Löffelform ist die, die mir gefällt. Doch leider ist er durch hohe Beanspruchung in die Jahre gekommen und die häufigen Einsätze nagten an seiner Substanz.

    pm-Schöpflöffel 2 Teile.jpg


    Man hätte nun kurzer Hand einen Nagel durch die Metallhülse ins Holz treiben können, aber ich bitte euch, wir sind 'Yedi', wir haben Laser;-)


    Mir schwebt so eine Art Verband vor, ohne Metall, zwei Halbschalen, präzise geschnitten (Holzgriff hat anderen Durchmesser), die unter Druck und der Wirkung von Holzleim, die Metallhülse so kräftig im Zaum hält, dass er nie wieder auf die Idee kommt, wacken zu wollen.


    Während der Fertigung der Teile, bin ich immer ganz begeistert von der Präzition, die aus solch einem Laserplotter gewonnen werden kann.

    pm-Halbschalenteile in XCS.jpg


    Die Halbschalen, bestehend aus 10x 3mm (Holzdicke) sollten reichen, um den instabilen Bereich ausreichend abzudecken. Jeweils 15mm über Griff und Metallhülse. Löcher für Zahnstocher sorgen für eine gute Deckungsgleichheit und die gezackten Enden für eine grössere Klebefläche.

    pm-SL-Halbschalenteile.jpg


    Schnell hatten die Halbringe, dank Leim und Zahnstocher, ein erstes Gemeinsames bilden können und wurden nun unter hohem Druck und weiteren Leim an die betroffene Stelle gepresst. Es hätte nicht präziser sitzen können.

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    Heute erfreut sich der Patient wieder bester Gesundheit und hilf mir unter anderem auch dabei Lebensmittel einzuwecken.

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    Heute, nur 2 Wochen später, klopfte ein weiterer 'Patient' an die Tür. Schräger Splitterbruch. Wenn ich nicht aufpassen, hab ich demnächst ne Praxis;-)

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  • ... hoppla! -- bevor das jemand mit "Weißblech-Löten" für Besteck im Kontakt mit Lebensmittel nachmacht - Blei und Zinn sollte nicht direkt mit Lebensmitteln zusammenkommen - deswegen für sowas besser Hartlot auf "Edelmetall"-Basis - und auch Silber ist nicht ganz ohne!


    Fürs Hartlöten von chemisch "empfindlichen" Teilen hatte ich mir ein spezielles Eutektikum von einem Goldschmied besorgt, mit dem diese z.B. Gold-Ringe aufsägen, aufweiten und dann den Spalt mit einem Pulver aus einem 80:20 Gold:Zinn-Gemisch auffüllen, das dann beim Erhitzen auf über 500°C mit Herausdampfen des Zinns zu praktisch reinem Gold aufschmilzt.


    Bei den kleinen Mengen für einen Verbindugsspalt ist das auch nicht ganz so teuer ... aber immer noch teurer, als ein neuer Schöpflöffel :rolleyes:


    Also evtl. am Beasten einfach mehrfach mit einem durchsichtigen Silikon-Schrumpfschlauch drüberschrumpfen :/


    Viktor

  • bevor das jemand mit "Weißblech-Löten" für Besteck im Kontakt mit Lebensmittel nachmacht

    Ist die Holzkohle denn viel gesünder? 🤷🏻‍♂️

    Also die Idee finde ich ganz nett, aber für Lebensmittelkontakt gibt es sicher „gesündere“ Lösungen. Andererseits muss jeder selbst wissen, was er mit seinem Essen in Kontakt bringen möchte.

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